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Beim Booten von Festplatte ist der Vorgang etwas komplizierter. Die
Festplatten für PC können in maximal vier primäre Partitionen
unterteilt werden, auf denen jeweils ein anderes Betriebssystem
installiert sein kann. Diese Partitionen sind in einer
Partitionstabelle beschrieben, die im ersten Block der Festplatte
enthalten ist. Um ein bestimmtes Betriebssystem von einer der
Partitionen laden zu können, befindet sich in diesem Block auch der
Primary-Boot-Loader, der Block als Ganzes wird als Master-Boot-Record
(MBR) bezeichnet.
Weil die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen für PC
denkbaren Betriebssysteme nicht mit einem einzigen Primary-Boot-Loader
erfüllt werden können, lädt dieser einen betriebssystemspezifischen
Secondary-Boot-Loader vom ersten Block einer Partition.
Mit Ausnahme einer
erweiterten Partition enthalten die primären Partitionen selbst keine
Partitionstabellen. Trotzdem wird bei allen Dateisystemen der erste
Block für den Boot-Loader freigehalten.
Der erste Block reicht natürlich nicht für das komplette
Betriebssystem, die darauffolgenden Blöcke der Linux-Dateisysteme sind
für spezielle Verwaltungsdaten vorgesehen, können also den Kernel auch
nicht aufnehmen. Allein das Xia-Dateisystem kann so eingerichtet
werden, daß die ersten Blöcke der Partition für das Betriebssystem
frei bleiben. Mit dem mkboot-Programm (-> Seite
) von Frank Xia kann auf so einer primären Partition
ein bootfähiger Linux-Kernel installiert werden.
Für beliebige Linux-Partitionen geeignet ist der Generic boot
loader for Linux, kurz LILO von Werner Almesberger. Dessen
Vielseitigkeit beruht vor allem darauf, daß er mit einer als
map bezeichneten Tabelle das Kernel-Image und andere Daten von
beliebigen Plattenblöcken, sogar von beliebigen Festplatten holen
kann. Einzige Voraussetzung ist, daß der Bootsektor von LILO auf einer
primären Partition der ersten Festplatte installiert werden
kann.
Hier soll nur die Verwendung von LILO zum Booten von einer primären
Linux-Partition auf der ersten Festplatte /dev/hda beschrieben
werden. Für Einzelheiten und Spezialfragen (beispielsweise wenn Sie
von einer SCSI-Festplatte booten wollen) sollten Sie sich die
ausgezeichnete Dokumentation durchlesen, die zusammen mit den
LILO-Sourcen verteilt wird.
In den meisten Linux-Distributionen ist eine installationsfähige
Version des LILO-Pakets enthalten. Meistens werden allerdings nicht
die Quelltexte verteilt, und -- das ist ein besonderer Nachteil --
die Dokumentation im LaTeX -Format fehlt.
Je nachdem, ob sich die Distributoren Ihres Linux-Paketes an die
Empfehlungen des neuen File-System-Standards halten oder nicht, befinden
sich die Dateien des LILO-Pakets zusammen im Verzeichnis
/etc/lilo (alte Konfiguration), oder sie sind ihren Funktionen
entsprechend auf die Verzeichnisse /boot, /sbin und
/etc aufgeteilt.
Um Ihre Linux-Partition bootfähig zu machen, müssen Sie die
LILO-Konfigurationsdatei /etc/lilo.conf editieren/erstellen und das
lilo-Kommando zur Installation des Boot-Loaders und der Map
aufrufen.
Das folgende Beispiel zeigt eine solche Konfigurationsdatei für ein
System, bei dem auf der ersten Partition einer AT-Bus-Festplatte (
/dev/hda1) MS-DOS und auf der zweiten (primären) Partition (
dev/hda2) Linux installiert ist.
boot=/dev/hda2
install=/boot/boot.b
map=/boot/map
vga=3
delay=5
image=/vmlinuz
label=linux
root=/dev/hda2
read-only
other=/dev/hda1
label=mess-dos
table=/dev/hda
In der Regel sollte es ausreichen, die Bezeichnungen der Gerätedateien
sowie den Namen des Kernel-Images dem konkreten System anzupassen. Sie
müssen darauf achten, daß als Bootdevice nicht die rohe Festplatte
angegeben wird ( boot=/dev/hda).
Bevor Sie den Boot-Loader der Konfiguration entsprechend durch Aufruf
des lilo-Kommandos installieren, sollten Sie auf jeden Fall eine
Sicherungskopie Ihres alten Bootsektors machen, damit Sie ihn
nötigenfalls restaurieren können. Das folgende Beispiel zeigt, wie
Sie den Bootsektor von /dev/hda2 in die Datei /boot/bootsector
schreiben können:
# dd if=/dev/hda2 of=/boot/bootsector bs=512 count=1
1+0 records in
1+0 records out
# _
Das Input-File muß mit dem bei der boot-Variablen in der
Konfigurationsdatei angegebenen Device übereinstimmen. Sie
sollten die Sicherungsdatei außerdem auf einer Diskette speichern.
Das oben gezeigte Beispiel kann meistens mit leichten Veränderungen
übernommen werden. Die folgende Liste erklärt Ihnen die Funktion der
einzelnen Einträge in der oben gezeigten Konfigurationsdatei. Der
LILO-Boot-Loader erlaubt noch wesentlich mehr Einstellungen. Eine
vollständige Liste finden Sie im Dokument von W. Almesberger.
Die Konfigurationsdatei enthält Schalter und Variable. Variablen wird
durch eine Gleichung ein Wert zugewiesen.
- boot= Partition
- Diese Variable bestimmt die
Partition, auf die der Boot-Loader geschrieben werden soll. Wenn
diese Angabe in der Konfigurationsdatei fehlt, wird der Bootsektor
auf die aktuelle Rootpartition geschrieben. Um mit dem normalen
Master-Boot-Record (MBR) vom MS-DOS davon booten zu können, muß es
sich um eine primäre Partition der ersten Festplatte handeln. Für
kompliziertere Systemkonstellationen gibt es die Möglichkeit, den
Boot-Loader auf dem Master-Boot-Record oder auf der erweiterten
(primären) Partition zu installieren. Bevor Sie sich für eine dieser
Varianten entscheiden, sollten Sie die Dokumentation zum LILO-Paket
sorgfältig durchlesen.
- install= Bootsektor
- Der Bootsektor
wird aus der angegebenen Datei gelesen. Falls diese Angabe fehlt,
wird der bestehende Bootsektor verändert.
- delay= Zehntelsekunden
- Mit der delay-Variablen
kann die Zeit eingestellt werden, die LILO auf eine der
unten beschriebenen Tasten zur Ausgabe des Boot-Prompts wartet. Wenn
diese Zeit verstrichen ist, wird automatisch das erste in der
Konfigurationsdatei definierte Kernelimage geladen.
- prompt
- Mit diesem Schalter bringt LILO immer den
Bootprompt auf den Bildschirm, auch wenn keine der unten
beschriebenen Tasten gedrückt wurde.
- timeout= Zehntelsekunden
- Mit dieser Variablen
wird die Zeit eingestellt, die LILO nach dem Bootprompt auf eine
Eingabe der Systemverwalterin wartet, bevor es zum automatischen
Laden der ersten konfigurierten Kerneldatei zurückkehrt. Wenn die
Variable timeout nicht gesetzt ist, wartet LILO endlos auf
eine Eingabe.
- image= Kerneldatei
- Mit dem image Eintrag
wird eine Kerneldatei (mit absolutem Pfad auf der
Rootpartition) angegeben. Dieser Eintrag leitet einen speziellen
Teil in der Konfigurationsdatei ein. Alle Einträge bis zum nächsten
image oder bis zum Dateiende gelten nur für diese Kerneldatei.
Die folgenden kernelspezifischen Einstellungen können vorgenommen
werden:
- label = Name
- Zur Auswahl einer von mehreren
konfigurierten Kerneldateien wird nach dem Bootprompt (siehe unten)
entweder die Kerneldatei oder der unter label angegebene
Name angegeben. Mit Hilfe vom label kann ein image
auch mehr als einmal benutzt werden. LILO speichert die
Konfiguration im Bootsektor, nicht in der Kerneldatei.
- vga = Videomodus
- Der Kernel wird in dem
angegebenen Textmodus gestartet. Die Modi sind bei dem rdev-Kommando
auf Seite
beschrieben. Wenn dieser Eintrag
in der Konfigurationsdatei fehlt, wird der in der Kerneldatei
gespeicherte Videomodus beibehalten.
- ramdisk = Kilobytes
- Es wird eine RAM-Disk in der
angegebenen Größe eingerichtet, unabhängig davon, ob dies beim Übersetzen
des Kernels so bestimmt wurde. Siehe auch beim rdev-Kommando
auf Seite
.
- root = Rootfilesystem
- Die Variable root enthält
den Namen der Gerätedatei für die Festplattenpartition mit dem
Rootfilesystem. Wenn anstelle einer Gerätedatei das Wort
current angegeben ist, wird die aktuelle Rootpartition
angenommen. Wenn dieser Eintrag ganz fehlt, wird die beim Übersetzen
des Kernels bestimmte Rootpartition beibehalten.
Wenn die speziellen Parameter für alle Konfigurationen gleich sind,
können die entsprechenden Einträge auch im allgemeinen Teil
vorgenommen werden.
Sie können mit LILO auch ein anderes Betriebssystem, beispielsweise
MS-DOS, booten. Dazu dienen die folgenden zusätzlichen Variablen:
- other = Device
- Die Variable other leitet
einen speziellen Teil der Konfigurationsdatei ein, wie image.
Die hier angegebene Gerätedatei muß den Secondary-Boot-Loader für das
andere Betriebssystem enthalten. Beispielsweise muß beim MS-DOS hier
die primäre DOS-Partition angegeben werden.
- loader = chain_loader
- Innerhalb des von other
eingeleiteten speziellen Teils wird mit der Variablen loader ein
spezielles Programm bestimmt, das bestimmte Vorbereitungen zum
Umschalten der Betriebssysteme treffen kann. Das Standardprogramm
(Voreinstellung) chain.b übergibt einfach die Kontrolle an den
vom LILO-Secondary-Boot-Loader geladenen Secondary-Boot-Loader des
fremden Betriebssystems.
- table = Device
- In der Variablen table kann die
Gerätedatei angegeben werden, aus der die Partitionstabelle für das
fremde Betriebssystem gelesen werden kann. Im Fall von MS-DOS kann
diese Angabe unterbleiben, weil eine Art interner Partitionstabelle im
DOS-Dateisystem gespeichert ist.
Wenn beim Booten eine der Tasten ALT, CONTROL, SHIFT
gedrückt ist, oder die CAPS-LOCK oder SCROLL-LOCK Schalter
gesetzt sind, bringt LILO einen Prompt auf den Bildschirm und wartet
die in der Konfigurationsdatei unter timeout bestimmte
Zeitspanne auf eine Kommandozeile.
Auf dieser Kommandozeile können zuerst einmal Parameter an den
Boot-Loader übergeben werden. Zusätzlich kann der Boot-Loader aber
auch einen Teil der Kommandozeile an den Kernel weitergeben.
Als Kommandozeilenargument für den Boot-Loader selbst kommt vor allem
der als label bezeichnete Name des zu ladenden Kernel-Image
bzw. das label eines anderen Betriebssystems in Frage. Im
Beispiel oben sind das linux oder mess-dos. Eine Liste
aller möglichen Labels können Sie durch Eingabe eines TAB oder
eines Unterstrichs (das ist auf der US-Tastatur das Fragezeichen)
ausgeben lassen.
Alle weiteren Kommandozeilenparameter werden an den
Linux-Kernel weitergegeben. Dazu muß natürlich als erstes
Kommandozeilenargument das Label für ein gültiges Kernel-Image
angegeben werden.
Eine erste Gruppe von Argumenten überlagert die im Kernel-Makefile
bzw. mit dem rdev-Kommando eingestellten Parameter.
- root= Root-Partition
- veranlaßt den Kernel, die angegebene
Root-Partition zu mounten.
- read-only (ro)
- veranlaßt den Kernel, die Root-Partition
Read-Only zu mounten.
- rw
- veranlaßt den Kernel, die Root-Partition mit
Schreibberechtigung zu mounten, auch wenn in der Kerneldatei oder in
der LILO-Konfigurationsdatei etwas anderes festgelegt ist.
- vga= Modus
-
stellt den Videomodus für den Textbildschirm ein (die Modi entsprechen
den beim rdev-Kommando auf S.
beschriebenen).
Eine andere Gruppe von Argumenten dient der Konfiguration bestimmter
Gerätetreiber. Wenn eines dieser Argumente auf der Kommandozeile
auftaucht, wird die Setup-Funktion für den entsprechenden
Gerätetreiber mit den hier angegebenen Parametern
aufgerufen. Besonders für die generischen Kernel-Images auf den
Bootdisketten der verschiedenen Distributionen ist dies oft die
einzige Möglichkeit, eine vom Standard abweichende Konfiguration zum
Laufen zu bringen. Die mit der Setup-Funktion dem Gerätetreiber
übergebenen Parameter verdecken bei der anschließenden Initialisierung
des Gerätes die Defaultwerte aus der Kerneldatei.
- Allgemeine Einstellungen:
-
- reserve= Adresse, Größe
[
,
Adresse, Größe...]
-
markiert bis zu fünf Adreßbereiche für IO-Ports als belegt und
schützt sie so vor dem Zugriff beliebiger Gerätetreiber beim
Auto-Probing. Diese Reservierung ist beispielsweise für den IO-Bereich
der NE2000-Ethernet-Karten sinnvoll, die nach einem unkontrollierten
Zugriff durch einen wilden Gerätetreiber den Rechner blockieren
können.
- ramdisk= Größe
- veranlaßt den Kernel eine RAM-Disk
der in Kilobytes angegeben Größe einzurichten.
- zfs= Startblock
-
übergibt dem Kernel die Blocknummer, ab der das komprimierte Root-Dateisystem
auf dem Bootmedium liegt. Dies ermöglicht es, bis zu 3 MB große Root-
Dateisysteme und einen Bootkernel auf einer einzigen Diskette unterzubringen.
Der Defaultwert beträgt 384.
- bmouse= IRQ
- konfiguriert den Logitech-Busmaustreiber
auf den angegebenen Interrupt.
- Diskettenlaufwerke:
-
- floppy= Option
- teilt dem Diskettentreiber die Art und Anzahl
der vorhandenen Diskettenkontroller bzw. Laufwerke mit. Will man mehrere
Optionen an den Diskettentreiber übergeben, so muß dieser Boot-Parameter
mehrfach angegeben werden. Mögliche Optionen sind thinkpadfür Besitzer
eines IBM Thinkpads, two_fdc'' wenn man zwei Diskettenkontroller verwenden
will und äll_drives'', wenn man an einem Diskettenkontroller mehr als die
zwei per Default vorgesehenen Laufwerke betreiben möchte. Die Option
no_unexpected_interrupts'' hilft einem bei manchen Laptops die harmlosen, aber
nervtötenden fd0: unexpected interruptMeldungen abzustellen. Es gibt eine
Reihe von weiteren Optionen für den Diskettentreiber, die bei Bedarf der Datei
''README.fdïn den Kernelsourcen entnommen werden können.
- Netzwerkkarten:
-
- ether= irq, IO-Port, Mem-Start,
Mem-End, Device
- konfiguriert den allgemeinen Treiber für die
Ethernet-Karten mit den angegebenen Parametern. Die Werte für den
Beginn und das Ende des Shared-Memory-Bereiches können für WD-80x3-Karten
wichtig sein, allerdings werden diese Werte in der Regel
automatisch korrekt erkannt, wenn sie hier mit 0 angegeben werden. Das
Device wird im Normalfall ëth0ßein.
- Festplattenkontroller:
-
- xd= Typ, IRQ, IO-Port, DMA
-
konfiguriert den Gerätetreiber für den 8-Bit-
XT-Festplattencontroller
- hd= Cyl, Head, Sect
-
konfiguriert den Festplattentreiber für die normale (AT-Bus-)
Festplatte /dev/hda mit den angegebenen Parametern.
- hd x= Cyl, Head, Sect, WPCOM, IRQ
-
konfiguriert den (E)IDE Treiber für den Betrieb von (E)IDE-Festplatten und
ATAPI CD-ROM-Laufwerken wie z.B. NEC, Sony, Mitsumi und Versa.
der ''hd x='' Parameter kann für jede Festplatte und
jedes CD-ROM-Laufwerk einzeln angegeben werden. Das erste Gerät wird dabei
mit ''hda'', das zweite mit ''hdbüsw. bezeichnet. Die Angaben ''wpcomünd
ïrqßind optional und mit ''hd x=noprobe'' können einzelne Laufwerke vom
Treiber ausgeschlossen werden. Die ''wpcomAngabe wird allerdings vom
Treiber ignoriert und stattdessen die Anzahl der Zylinder eingetragen.
- SCSI-Kontroller:
-
- st0x= IO-Port, IRQ
-
konfiguriert die Seagate st01/st02 SCSI Host-Adapter mit den
angegebenen Parametern.
- tmc8xx= IO-Port, IRQ
-
konfiguriert die Future Domain SCSI Host-Adapter TMC-885 und TMC-950.
- t128= IO-Port, IRQ
-
konfiguriert die SCSI Host-Adapter T128/T128F/T228 von Trantor.
- ncr5380= IO-Port, IRQ, DMA
-
konfiguriert den generischen SCSI-Treiber für Host-Adapter mit Chips der NCR 5380 Familie.
- ncr53c400= IO-Port, IRQ
-
konfiguriert den Treiber für NCR 53c400 Kontroller.
- aha152x= IO-Port, IRQ, SCSI-ID,
Reconnect
-
konfiguriert den Gerätetreiber für den Adaptec 1520/1522 SCSI Host-Adapter.
- aha1542= IO-Port
[
, Buson|Busoff,[
, DMA-Speed]
]
-
konfiguriert den Gerätetreiber für den Adaptec 1542 B/C(F) SCSI Host-Adapter.
- aha274x= Option
-
konfiguriert den Gerätetreiber für den Adaptec 274x(EISA) und 284x(VL-Bus)
SCSI Host-Adapter. Als Option wird im Moment nur das Schlüsselwort
ëxtendedäusgewertet, das die erweiterte Übersetzung der Zylinderanzahl
bei Festplatten mit mehr als 1024 Zylindern erlaubt.
- buslogic= IO-Port
-
konfiguriert die meisten Kontroller der Familie der Buslogic SCSI-Kontroller.
Sicher unterstützt werden die Typen 445S und 747S.
- pas16= IO-Port,bit IRQ
-
konfiguriert den Pro Audio Spektrum 16 SCSI-Kontroller. Gibt man für den
Interrupt den Wert 255 an, so wird der Kontroller ohne Interrupt betrieben.
Es ist nicht möglich den SCSI-Kontroller über den selben Interrupt wie die
Soundkarte zu betreiben.
- max_scsi_luns= N
- gibt dem SCSI-Kontroller an, wieviele SCSI-
Geräte maximal am SCSI-Bus angesprochen werden können. N muß zwischen eins
und acht liegen.
- SCSI-Bandlaufwerke:
-
- st= Puffergröße
[
, Schwelle [
, MaxPuffer ]
]
-
initialisiert den Treiber für SCSI Bandlaufwerke. Die jedem
Bandlaufwerk zugeteilte Puffergröße und
der Schwellwert beim asynchronen Schreiben werden in Kilobyte
angegeben. Wenn mehr als zwei Bandlaufwerke an einem Rechner betrieben
werden sollen, kann MaxPuffer entsprechend hochgesetzt werden.
- CD-ROM-Laufwerke:
-
- mcd= IO-Port, IRQ
- konfiguriert den Treiber für
Mitsumi CD-ROM-Laufwerke (nicht FX-Serie!). Die Grundeinstellung ist
''0x300,10''.
- cdu31a= IO-Port, IRQ
[
, PAS]
-
Die Angabe ''PASïst notwendig, wenn das CD-ROM über die Pro Audio Spektrum-
Karte angeschlossen ist. Wird kein Interrupt für das Laufwerk verwendet, so
muß der Wert 0 für IRQ angegeben werden. Die Grundeinstellung ist
''0x340,0item[sbpcd= IO-Port,{ SoundBlaster|LaserMate|SPEA}]
konfiguriert den Treiber für den Soundblaster Pro Multi-CD-Kontroller.
Dieser Treiber sucht die ihm bekannten Laufwerke auf mehreren Ports, was
sich anhand der Bootmeldungen mitverfolgen läßt.
- sonycd535= IO-Port, IRQ
- konfiguriert den Treiber für
das Sony 535 CD-ROM-Laufwerk. Verwendet das Laufwerk keinen Interrupt, dann
muß ''0äls Interrupt übergeben werden. Die Grundeinstellung des Treiber ist
''0x340,0''.
- aztcd= IO-Port, 0x79
- konfiguriert den Aztech-CD-ROM-
Treiber. Dieser erkennt Aztech, Orchid und Wearnes Laufwerke. Die
Grundeinstellung ist ''0x320''.
- lmscd= IO-Port, IRQ
-
konfiguriert den LMS/Philips-CD-ROM-Treiber. Die Grundeinstellung ist
''0x340,5''.
- hd x=cdrom
- teilt dem EIDE-Treiber mit, daß es sich bei dem
Gerät ''/dev/hd xnicht um eine Festplatte, sondern um ein ATAPI
CD-ROM-Laufwerk handelt.
- Soundtreiber:
-
- sound= Zahl
[
,
Zahl...]
- konfiguriert den oder die Soundkarten. Die
Zahl wird in der Form ''0xTaaaIdängegeben, wobei ''Tfür den Typ der Karte
steht (1=FM Synth, 2=Soundblaster, 3=ProAudioSpektrum16, 4=Gravis Ultrasound
5=MPU-401, 6=Soundblaster 16, 7=Soundblaster 16 Midi). äaaßteht für die
hexadezimale IO-Adresse. I für den Interrupt (hexadezimal!) und d für den
DMA-Kanal. Man kann dem Treiber auch mehrere Angaben gleichzeitig machen.
Diese müssen dann durch ein Komma getrennt werden.Der Bootparameter könnte
also folgendermaßen aussehen: ßound=222071,0x138800''.
Die folgenden beiden Kommandozeilenargumente schalten bestimmte
Kernelfunktionen an bzw. ab:
- debug
- schaltet die Ausgaberoutine für Kernelmeldungen in den
Debug-Modus.
- no387
- schaltet den mathematischen Koprozessor ab. Damit der
Kernel trotzdem startet, müssen die Routinen der Mathe-Emulation in
den Kernel eingebunden sein.
- no-hlt
- schaltet den Test der ''hltOperation des Prozessors ab.
Dieser Test führt bei einigen 386 Prozessoren dazu, daß der Kern an
dieser Stelle hängenbleibt.
Außer den hier aufgeführten Argumenten können noch weitere Optionen
(Schalter) angegeben werden, die der Kernel an das init-Programm
weiterreicht. Beispielsweise verstehen alle init Programme das
Argument single als Befehl, das System im Einbenutzermodus zu
starten.
Darüberhinaus können Gleichungen zur Definition von
Umgebungsvariablen angegeben werden, die automatisch in der
Prozeßumgebung aller laufenden Programme auftauchen.
Bei einem Programm wie dem Linux-Boot-Loader, das sich buchstäblich am
Rand des Geltungsbereichs der Betriebssysteme aufhält, taucht
gelegentlich die Frage nach der Entfernung (Deinstallation) auf.
Wenn Sie den Empfehlungen zur Installation von LILO gefolgt sind und
eine Sicherheitskopie des Bootsektors angelegt haben, bevor Sie ihn
mit dem Boot-Loader überschrieben haben, können Sie einfach diese
Sicherheitskopie wieder zurückschreiben. Wenn LILO beispielsweise
auf der Partition /dev/hda2 installiert ist und die gesicherten Daten
in /boot/bootsector liegen, schreibt das folgende Beispiel den
Bootsektor zurück:
# dd if=/boot/bootsector of=/dev/hda2 bs=512 count=1
1+0 records in
1+0 records out
# _
Im Fall der primären Partition /dev/hda2 ist die Rekonstruktion nicht
unbedingt notwendig, beispielsweise führt das Löschen der Partition
auch zum erwünschten Ergebnis. Wenn der Boot-Loader aus Versehen oder
absichtlich im Master-Boot-Record installiert wurde, kann es zu
Problemen kommen. Beim Löschen der Partitionen wird im MBR nur die
Partitionstabelle, nicht aber der Primary-Boot-Loader gelöscht. Wenn
Sie keine Sicherheitskopie des MBR angelegt haben, können Sie den
Primary-Boot-Loader vom MS-DOS 5.0 mit dem folgenden (DOS-) Kommando
restaurieren:
A:\ >fdisk /mbr
A:\ >
Das mkboot-Kommando (-> S.
) bietet eine
ähnliche Option.
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